Über die Hintergründe, warum es zu wenige Schiedsrichter gibt und warum diese nicht fehlerfrei pfeifen!
Wie lange braucht ein Fahranfänger, bis er sich sicher im Verkehr bewegt? Bis er Situationen einzuschätzen weiß, Gefahren frühzeitig erkennt, in Sekundenbruchteilen richtig reagiert und entsprechend souverän entscheidet?
Es dauert sehr lange, bis die Bedienung eines Fahrzeugs und die gleichzeitige Beachtung der Verkehrsregeln in Fleisch und Blut übergegangen sind. Bis aus Anspannung entspanntes Fahren wird, braucht es Jahre. Und trotzdem reicht manchmal schon eine kurze Ablenkung und es kracht – egal wie viel Erfahrung man hat. Niemand ist dauerhaft fehlerfrei.
Als junger Schiedsrichter hat man ein ähnlich komplexes System zu erlernen: unzählige Regeln und unendlich viele Spielsituationen, die alles andere als eindeutig sind.
Dennoch steht man als Schiedsrichter gleich im Mittelpunkt des Geschehens. Schonfrist? Fehlanzeige! Wer sich als Anfänger zu erkennen gibt, hat ein Akzeptanzproblem. Dem Neuling wird keine Zeit gewährt, in der er all das entwickeln kann, was einen guten Schiedsrichter ausmacht.
Nicht nur, dass er es vom ersten Spiel am mit schlitzohrigen Spielern zu tun hat, die bewusst Regelwidrigkeiten begehen und als harmlos darstellen, die stets an die Grenzen gehen und jeden Schiedsrichter austesten.
Nein, dann sind da auch noch Sie, die Zuschauer, die meist eine andere Sicht der Dinge haben. Jeder weiß es besser und so mancher schreit seine Meinung frei heraus.
Die Schiedsrichter müssen es verkraften, dass viele ihrer Entscheidungen kommentiert werden und sie im schlimmsten Fall auch noch aufs Übelste beleidigt werden. Viele Talente werfen ob solcher Erfahrungen nach ein, zwei Jahren das Handtuch.
Auch ein Schiedsrichter braucht Zeit, um das Erlernte in der Praxis sicher umzusetzen. Eine deutliche Körpersprache ist dabei genauso wichtig, wie die schnelle Entscheidung, die ohne Wiederholung in Zeitlupe und ohne Rücksprache zu treffen ist.
Wer von denen, die am lautesten meckern und schreien, würde es sich zutrauen, selbst ein Spiel zu leiten?
Ohne Schiedsrichter geht es nicht! Wenn es zu wenige davon gibt und wenn die Vereine Probleme haben, neue Schiedsrichter zu finden, dann ist das auch eine Folge der Zustände in den Hallen, wo schon bei Jugendspielen sich so manche Eltern wenig vorbildlich und beschämend für ihre eigenen Kinder verhalten.
Wir setzen auf Ihre Einsicht und erwarten eine faire Behandlung der Schiedsrichter. Genau wie die Spieler sind auch sie nur Menschen und machen Fehler.
Die TG Oggersheim hat bei Heimspielen das Hausrecht und wird Zuschauer, die Schiedsrichter beleidigen, verwarnen und im Wiederholungsfall der Halle verweisen.
Unterstützen Sie die Schiedsrichter. Akzeptieren Sie deren Entscheidungen und seien Sie Vorbild für Kinder und Jugendliche.
Quelle: HVR & HSG Rhein-Nahe-Bingen
Wie werde ich Schiedsrichter?
- Sei Mitglied bei der TGO – MSG TGO/ASV LU
- Du bist mindestens 14 Jahre alt
- Gib deinem Trainer Bescheid, dass Du Schiedsrichter/in werden willst, oder melde dich bei Freddy Schreiber
- Du gehst auf einen Schiedsrichter-Neulingslehrgang (genaue Daten für 2014 stehen bis dato noch nicht fest)
- Wenn Du über 28 Jahre und aktiver Handballer; Trainer Lizenzinhaber oder ehemaliger SR (in den vergangenen 5 Jahren) warst findet ein Quereinsteiger-Lehrgang statt (genaue Daten für 2014 stehen bis dato noch nicht fest)
- Du schreibst ein Regeltest. Das ist ähnlich wie beim Führerschein – Du kennst alle Fragen vorher!
- Du fängst an zu pfeifen und jemand von der TGO/MSG und PfHV steht Dir dabei zur Seite








